Liberating Structures für gelingendes Miteinander
Seit mehr als 4 Jahren nutze ich mit wachsender Begeisterung die Liberating Structures (LS). Liberating Structures polen durch kleine strukturelle Interventionen viel schlechte Energie um, die durch die tägliche Frustration über volle Kalender, mangelndes Engagement in Meetings, das Phrasengedresche und andere zeitraubende Rituale entstehen.
Befreien durch Struktur
Alle Interaktionen in Gruppen können mit den gleichen Gestaltungselementen – wie bei einer DNA – beschrieben werden:
- Einladung
- Raumanordnung
- Zeiteinteilung
- Gruppeneinteilung
- Teilhabe und Teilgabe
Die Präsentation zeichnet sich durch Einschränkung der Partizipation aus – die Anwesenden werden hier auf die Zuhörerrolle reduziert.
Was – wenn sich die/der Redner*in kurz fasst – erstmal kein Problem darstellen muss.
Häufig kommt danach aber die offene Diskussion, die sich durch Unterstrukturierung der Teilhabe/gabe auszeichnet.
Die Auswirkungen der mangelnden Strukturierung der Beteiligung:
Die Lauten bekommen übermäßig Gehör; die Gruppe verliert sich in Rede und Gegenrede, es bleibt im Dunklen, wie / wer mit dem Geäußerten arbeitet.
Es bieten sich einige LS an, etwas anderes nach einer Präsentation zu machen, um die Gruppe besser zu nutzen. Das Schweizer Taschenmesser unter ihnen ist 1·2·4·All – eine Struktur, die sich sowohl für das Hervorbringen von Vielfalt als auch für das Fokussieren auf eine Fragestellung eignet.
Wenn die Intention der Präsentation klar ist, kann 1·2·4·All dazu genutzt werden, alle Anwesenden bei der Formulierung nächster Schritte einzubeziehen. So können z.B. produktiv Ideen gehört werden zu etwas, mit dem man gerade kämpft oder ihr könnt herausfinden, was noch fehlt oder nicht bedacht wurde.
Miteinander lässt sich gestalten!
Alle Strukturen sind nach demselben Muster und auf eine für jeden verständliche Weise beschrieben. Die Kunst ist die Auswahl der Struktur aus dem LS Menue, die zum jeweiligen Anliegen passt. Als Hilfestellung gibt es zu jeder LS einen Satz, der zusammenfasst, was sie regelmäßig ermöglicht. Es gibt einen Matchmaker mit dem man Anliegen der jeweiligen Struktur zuordnen kann – oder man nutzt gleich die App.
Alle, die Miteinander gestalten wollen, haben mit Liberating Structures eine organisierte Sammlung mit Formaten für die Zusammenarbeit und Kommunikation in Gruppen.